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23. Juli

Sturmwarnung und 4 Sterne Hotel

Es war ein langer Tag heut, er hat auch ganz gut angefangen, aber dann hatten wir vielleicht doch ein bisschen zu viel Pech gehabt. Ich erzähl erst einmal, wie eigentlich alles ablaufen sollte. Wir sind vier Au Pairs, die schon am Sonntag von Frankfurt nach New York fliegen sollten. Für Montagvormittag war ein kleiner Theorie-Fahrkurs geplant, für den uns unsere Gasteltern angemeldet hatten. Um von Frankfurt nach NY zu kommen, hatten wir zwei Flüge. Wir sollten erst nach Berlin, um dort dann, mit noch weiteren Au Pair Mädchen, nach New York zu fliegen. Dort wären wir dann von der Agentur abgeholt und ins Hotel gebracht worden.

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Heute bin ich also um fünf aufgestanden, wir - meine Eltern, meine Schwester und ich - sind wie geplant kurz vor sechs losgefahren, die Straße war frei und wir waren pünktlich um 7:50 vor dem Checkin-Schalter. Dort hab ich mich mit den anderen drei Au Pairs getroffen. Als dann auch der Schalter aufmachte, haben wir uns zusammen angestellt und eingecheckt. Unsere großen Koffer wurden entgegengenommen und wir haben unsere Boarding Pässe bekommen.

 

Danach mussten wir uns von unseren Familien verabschieden. Ehrlich gesagt ist mir der Abschied nicht so schwer gefallen, vielleicht kommt das aber auch erst noch. Mein Onkel hat mich dann noch mit einem Besuch am Flughafen überrascht und so konnte ich mich auch noch von ihm verabschieden.

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Weil ich noch nie davor geflogen bin, war das Ganze mit der Sicherheitskontrolle schon aufregend, aber wirklich spektakulär war es auch nicht. Ich musste mein Handgepäck, Jacke, Pulli und Schal in Kisten ablegen, dann durch eine Sicherheitsschranke durch und dann konnte ich auch alles wieder entgegen nehmen. Wir hatten noch genug Zeit, bevor wir dann zu unserem Gate mussten und die Zeit haben wir vier genutzt, um uns ein bisschen besser kennen zu lernen. Und ich denk, ich hab ein paar gute Mitreiserinnen erwischt, es sind alle nette Mädchen, bzw. schon junge Frauen.

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Als wir dann auf unseren Flug warteten, erfuhren wir, dass der Verspätung hatte. Es gab anscheinend Sturmwarnung in Berlin, weswegen unser Flieger nicht nach Frankfurt kommen konnte. Zwischenzeitlich mussten wir dann noch mal Gate wechseln und dann mit fast zwei Stunden Verspätung konnten wir dann in das Flugzeug einsteigen und dann auch starten.

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Etwas nervös war ich schon, aber der Start hat sich einfach nur angefühlt wie Achterbahn fahren. Fliegen ist schon eine komische Vorstellung, aber es war nicht schlimm und lang war unser Flug nach Berlin auch nicht. Ich hatte nur ein wenig Druck auf den Ohren. Und da wir in einer recht kleinen Maschine waren, hat man auch die Luftlöcher etwas intensiver wahrgenommen.

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Trotzdem gab es mit dem Flieger ein paar Problemchen. Da ich an dem Tag noch nichts gegessen hatte und es jetzt schon ein Uhr mittags war, hab ich mir auch was zu essen kaufen wollen. Doof war nur, dass das Bezahlgerät an Bord kaputt war und man deswegen nicht mit Kreditkarte und auch nicht mit amerikanischen Dollar zahlen konnte. Ich musste mir also ein paar Euro leihen und hab das Geld dann in Dollar zurückgegeben. Ich dachte natürlich, deutsches Bargeld würde ich nicht brauchen, da es im Flug nach New York sowieso was zu essen geben sollte. Mit Verspätung und den ganzen Folgen hatte ich nicht gerechnet.

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Als wir also in Berlin ankamen und auch endlich aus dem Flugzeug rauskamen, war unser Anschlussflug schon losgeflogen. Die 1,5 Stunden Umsteigezeit hatten da nicht mehr gereicht. Von unserer Airline gab es einen Infoschalter, bei dem wir uns in die Schlange eingereiht haben. Zum Glück waren wir noch relativ weit vorne, denn die Schlange wurde immer länger und länger, bewegte sich aber nur mit ca. 3 m/h vorwärts. Trotzdem mussten wir drei Stunden warten, bevor wir dann gesagt bekommen haben, dass es heute keinen Flug mehr nach New York gibt und wir bis morgen warten müssen.

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Das einzig Gute daran war, dass wir in einem guten Hotel untergebracht wurden. Doch man musste erst einmal dorthin kommen. Es hieß, dass um 18 Uhr Shuttles bereitstehen würden, die uns dann zum Hotel bringen würden. Bis dahin wollten wir uns nach unseren großen Koffern erkundigen, doch die konnten wir nicht mehr bekommen. Hoffentlich können wir die dann in New York ganz normal entgegen nehmen.

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Als wir an der vereinbarten Stelle auf die Shuttles warteten, tat sich jedoch nichts. Schließlich bin ich zum Infoschalter der Airline gelaufen, um dort nachzufragen, doch dieser war schon geschlossen und am allgemeinen Infoschalter wusste keiner von irgendwelchen Shuttles. Schlussendlich sind wir dann doch mit dem Bus gefahren und wenigstens das klappte gut. 30 Minuten später waren wir, zusammen mit einigen anderen Gestrandeten, dann im Hotel angekommen  und konnten einchecken. Zwei Doppelzimmer, ein kleines kostenloses Abendessen und Frühstück am nächsten Tag.

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Das Abendessen war tatsächlich nicht wirklich viel, aber wenigstens gab es mal was Vernünftiges zu Essen. Nur das Trinken war vielleicht etwas knapp. Wir saßen noch lange im Hotelrestaurant und haben uns unterhalten, bis wir dann schließlich auf die Zimmer gingen und uns fertig machten zum Schlafen.

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