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26. Sept

Das erste Mal College

Als Au Pair in Amerika muss man auch ein bisschen studieren. Entweder man geht in richtige Collegekurse und sammelt credits oder aber man besucht „credit-free“ College Kurse, dann braucht man eine gewisse Stundenanzahl. Ich hab mich für die credit freie Version entschieden, die Kurse klingen alle echt interessant.

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Nachdem ich das ganze Heft mit den Kursen durchgeschaut hab, wo es auch sowas gab wie „Star Wars Meets American Ninja Warrior“ (da lernt man wie ein Jedi zu sein) oder „Jelery Making for Beginners“, hab ich mich dann für vier Kurse entschieden: Keramik, Schauspielern, Gitarre und Fotografie.

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Das Ganze sieht jetzt so aus, dass ich die ersten Wochen an drei Tagen abends College habe: Dienstag Gitarre, Mittwoch Keramik und Donnerstag Theater. Im Dezember startet dann der Fotografie-Kurs. Die Kurse gehen aber auch nur ein paar Wochen lang, deswegen ist das gar nicht so viel wie es auf den ersten Blick scheint (41 Stunden im gesamten Semester um genau zu sein).

 

Für den Gitarren-Kurs, der heute war, hab ich aber noch eine Gitarre gebraucht. Ich hab erst nach Gitarren-Läden bei mir in der Nähe gesucht. Die Gitarren waren echt gut, aber leider zu teuer. Also hab ich mich dann doch dazu entschieden, eine auf Amazon zu bestellen, die glücklicherweise keine Verspätung hatte und schon Samstag ankam. Gebraucht oder zum Leihen hatte ich auf die Schnelle keine gefunden.

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Der Kurs selber hat den Titel „Beginning Guitar“ und es ist tatsächlich ein Anfänger-Kurs. Er hat erst einmal damit angefangen, dass unser Gitarrenlehrer unsere Gitarren gestimmt hat und wir gelernt haben, welche Saite wie heißt und was eigentlich ein Ton oder ein Akkord ist. Dann durften wir auch selber unseren ersten Akkord spielen. Uns wurde gezeigt, wie wir das greifen sollen und wie man die Saiten anspielt. Zu mehr sind wir dann auch nicht wirklich gekommen, aber meine Finger in der linken Hand tun jetzt trotzdem weh.

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Wir sind acht Teilnehmer im Kurs und ich hab sogar noch ein anderes Au Pair getroffen. Sveni ist auch aus Deutschland und ist jetzt schon seit acht Monaten in den USA. Sie war die einzige in meinem Alter, alle anderen waren schon etwas älter. Nach dem Kurs haben wir erst noch sprichwörtlich mit einer Frau über Gott und die Welt diskutiert (etwas zu lange für unseren Geschmack) und uns dann noch ewig auf dem Parkplatz unterhalten. Ich bin mal gespannt wie die anderen College-Kurse sein werden.

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Eine wichtige Sache gibt es noch zu erzählen. Nach 11 Jahren Klavierunterricht wollte ich das Klavierspielen hier in den USA natürlich nicht aufgeben, aber es war echt nicht leicht ein Klavier zu finden. Meine Gastfamilie hat zwar ein Keyboard, aber das ist, wenn man nicht gerade ein Anfänger ist, total schrecklich. Und auch so, ist mir bis jetzt noch nirgendswo ein echtes Klavier begegnet.

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Heute Vormittag war ich schon einmal im College um zu schauen, in welchen Räumen ich Unterricht habe. Da hab ich mich dann an so einem Infoschalter auch gleich nach einem Klavier erkundigt. Die Mitarbeiterin dort wusste erst einmal von keinem Klavier, ist mit mir dann aber in die Bibliothek gegangen, um da nachzufragen. Dort wurde ich dann weiter geschickt zu einem kleinen Musikgebäude, wo es ein Musikzimmer und wahrscheinlich auch ein Klavier geben sollte.

 

Ich bin also zu dem Gebäude hin und bin dann auch tatsächlich fündig geworden. Dort hab ich nämlich vier kleine Überäume mit Klavier entdeckt. Und in die darf ich sogar einfach so rein, ohne erst jedes Mal um Erlaubnis fragen zu müssen. Morgen werde ich dann also meine Noten mitnehmen und mal ein bisschen üben. Ich bin gespannt wie viel ich nach zwei Monaten nicht spielen noch kann.

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