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19. Nov

Rochester

Den Ausflug nach Rochester hatte ich schon lange geplant. Da studiert nämlich gerade mein Cousin Dominik, der gleichzeitig mit mir ein Auslandsjahr in den USA macht. Rochester (im Staat New York) ist ein paar Stunden Autofahrt von mir entfernt und Bus war die einfachste und bequemste Lösung dorthin zu kommen. Damit ich auch genug Zeit mit meinem Cousin verbringen kann, hab ich mir Freitag und Montag freigenommen.

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Donnerstagabend wurde ich von meinem Gastvater zur Bushaltestelle gebracht und bin dann mit ein paar Mal umsteigen nach Rochester gefahren. Ich hätte fast kein Abendessen mehr bekommen, weil alles schon zu hatte, aber zum Glück gab es in Albany einen Automaten, in dem ich eine Pizza zum Aufwärmen kaufen konnte. Die Mikrowelle dazu gab es auch dort. Und Freitag früh, eigentlich noch in der Nacht, war ich dann in Rochester, wo mich Dominik abgeholt hat.

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Am Freitag hat mir Dominik den Teil der Uni gezeigt, wo er als Musikstudent seine Kurse und Vorlesungen hat. Es war sogar schon der Weihnachtsbaum in der Eingangshalle. Nachmittags hatte er noch eine Orchesterprobe, bei der ich zuhören durfte, und dann später noch einen Kurs, wo ich dann allerdings daheim geblieben bin. Ich hab auch seinen Mitbewohner kennengelernt, ebenfalls ein Auslandsstudent aus Deutschland. Abends waren dann noch zwei Freundinnen da (Amerikanerinnen) und es war ein echt schöner Abend. Es gab selber gekochte Spaghetti Bolognese und wir haben uns viel unterhalten.

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Samstags hat uns Ethan, ein Kommilitone von Dominik, ein bisschen herumgeführt. Zuerst waren wir auf dem Mount Hope Cemetery, ein echt riesiger und parkähnlicher Friedhof mit teilweise schon total alten Grabsteinen. Die sahen auch alle unterschiedlich aus. Im Anschluss daran waren wir im Lamberton Conservatory, so eine Art botanischer Garten. Die Pflanzen waren farbenfroh und zum Teil mit bunten Lichterketten verziert. Auch gab es ein paar Tiere wie Land- und Wasserschildkröten, eine Ente und ich glaube Wachteln. Der Garten war echt schön angelegt und obwohl er nicht besonders groß ist, haben wir dort relativ viel Zeit verbracht.

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Und abends waren wir noch auf einem ausgiebigen Spaziergang durch die East Avenue, vorbei am Haus von George Eastman, nach dem die Eastman School of Music benannt wurde, bis hin zum Supermarkt, wo wir noch ein paar Lebensmittel eingekauft haben.

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Heute haben wir uns den sogenannten „River Campus“ der Uni Rochester angeschaut. Wir sind eine Stunde zu Fuß am Fluss entlang hingelaufen und haben uns dann ein bisschen auf dem Unigelände umgeschaut. Selbst mein Cousin war dort nur ein paar Mal gewesen, also war das auch für ihn was (fast) Neues. Die Uni hat einen schönen Campus mit viel Grün und vielen Eichhörnchen und auch von innen sah sie nicht schlecht aus. Ein bisschen verwirrend war der Wechsel zwischen engen etwas heruntergekommenen Gängen und den modernen großen Räumen und Aufenthaltsbereichen. Unser Mittagessen haben wir uns in der Uni gekauft, bevor wir dann wieder zurück gelaufen sind. Es hatte sogar angefangen ein bisschen zu schneien.

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Morgen früh geht es dann wieder zurück nach Connecticut und bei meinem Cousin geht es ganz normal weiter mit der Uni. Obwohl wir beide ein bisschen am kränkeln waren, war es eine schöne Zeit gewesen. Wir haben es ein bisschen ruhiger angehen lassen und viel Tee getrunken.

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Dominik hat irgendwie ein total anderes Leben als Student als ich als Au Pair. Er ist in gewisser Weise freier was seine Entscheidungen und seinen Lebensstil angeht, allerdings hat er überhaupt kein Einkommen, weswegen in seinem Zimmer auch nichts anderes als ein Bett steht und auch in der Küche nur das Notwendigste ist. Ich hatte auf der Isomatte übernachtet, was zwar nicht wirklich bequem war, für die paar Nächte aber schon mal ging. Ich freu mich trotzdem wieder auf mein bequemes Bett bei meiner Gastfamilie.

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