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01. Jan

Silvester bei -18°C

Die letzte Woche war sehr anstrengend gewesen. Die Mädchen hatten schulfrei und ich hab also den ganzen Tag gearbeitet. Abends war ich dann zu müde gewesen, um noch sonderlich viel zu unternehmen, deswegen war ich auch recht spät dran mit meinen Silvesterplänen. Zum Glück hat dann doch noch alles geklappt.

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Freitagabend, also zwei Tage vor Silvester, bzw. "New Year's Eve", hab ich angefangen zu planen. Die Idee hatte ich schnell gefunden und zwar wollte ich nach Hartford zur „First Night“. Da wurden verschiedene Events und Aktivitäten angeboten, sowohl drinnen als auch draußen. Das Problem war eher jemanden zu finden, der mit mir dort hingehen würde. Ich hab tatsächlich jedes Au Pair aus meiner Gegend angefragt, von der ich die Nummer hatte, aber alle hatten schon etwas vor. Entweder mussten sie arbeiten, hatten etwas Größeres geplant wie New York oder Boston oder waren bei Familie und Freunden in der Heimat.

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Die einzige, die Zeit hatte war Sue, ein Au Pair aus Thailand. Sie hatte noch nichts geplant, also sind wir zusammen los. Wir haben bei ihr daheim zu Mittag gegessen und am frühen Nachmittag waren wir dann in Hartford. Es war schon die letzten Tage so kalt gewesen, deswegen waren wir auch warm angezogen, trotzdem sind wir vom Auto erst einmal direkt wieder rein ins Warme, wo wir dann auch unsere Eintrittskarten für den Abend in Form von Armbändern gekauft haben und erst Mal eine Runde auf dem historischen Karussell gefahren sind. Dann haben wir geschaut, zu welchen Events wir gehen wollen.

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Nachmittags waren wir in einem Kunstmuseum, wo wir selber ein bisschen künstlerisch tätig werden konnten. Ich hab eine Kette gemacht, Sue ein Armband, und wir konnten selber eine Postkarte gestalten, die uns in einem halben Jahr zugeschickt wird. Danach sind wir zu einem Vortrag über UFOs, der echt interessant war. Das Thema ist in den USA doch noch mal sehr viel größer als in Deutschland, der Referent hat sogar schon Erfahrungsberichte aus erster Hand erzählt bekommen.

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Um sechs gab es das erste Feuerwerk und auf dem Weg dorthin sind wir auf eine kleine Parade gestoßen. Mit Rassel und Fähnchen haben wir uns angeschlossen, was eine echt gute Stimmung gemacht hat. Das Feuerwerk haben wir ehrlich gesagt gar nicht bis zum Schluss angeschaut, weil es uns dann zu kalt wurde. Wir haben uns wieder beim Karussell ins Warme zurückgezogen und unseren Plan für den Abend gemacht.

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Abends gab es eigentlich nur noch Musikbeiträge. Wir hatten Glück und das Interessante war alles am gleichen Ort, wir mussten also nicht immer wieder raus in die Kälte. Auch gab es da einen Künstler, der kostenlos Cartoons von den Gästen angefertigt hat. Das ist auf jeden Fall eine gute Erinnerung an den Abend und ich werde meins bei mir im Zimmer aufhängen.

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Um Mitternacht gab es dann das große Feuerwerk. Davor sind wir noch mal Karussell gefahren, wir haben sogar die letzten zwei Runden des Abends (und sogar Jahres) erwischt. Punkt Mitternacht war die Fahrt zu Ende und wir sind raus zum Feuerwerk. Komischerweise war uns dann gar nicht so kalt wie beim Feuerwerk zuvor und die Stimmung war auch ganz anders, schließlich hatte ja gerade das neue Jahr angefangen.

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Hier in den USA ist das nicht so wie in Deutschland, das jeder seine eigenen Feuerwerkskörper hat, sondern es gibt nur diese “offiziellen“ Feuerwerke, in Hartford dann eben nur dieses eine. Diese Silvesterluft, die man aus Deutschland kennt, gab es also auch nicht.

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Nach dem großen und lauten Finale des Feuerwerks sind wir auch wieder ins Auto und sind heimgefahren. Ich hab mich dann vor den Kamin gesetzt und was Warmes gegessen. Es war echt ein schöner Abend gewesen und ich bin froh, dass ich so verrückt war und bei der Kälte raus gegangen bin und was unternommen habe. Die Erfahrung war es auf jeden Fall Wert gewesen.

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