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27. Juli

Überall Sand!

Unsere 8-tägige Bustour hat gestern angefangen, wobei wir da größtenteils nur im Bus saßen. Wir mussten insgesamt zweimal Bus wechseln, zuletzt in Las Vegas, wo wir dann endlich in unseren eigentlichen Bus steigen konnten. Und wir haben schnell gemerkt, dass die große Mehrheit unserer Mitreisenden chinesischer Herkunft ist. Wir, Natalie, Magdalena und ich, sind die einzigen Europäer und fast die einzigen, die kein Wort Chinesisch verstehen. Das kann noch lustig werden! Zum Glück kann unser jetziger Tourguide ziemlich gut Englisch und erzählt alles erst in Englisch und dann das Gleiche nochmal in Chinesisch.

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Die Fahrt ging durch die Mojave Wüste, die landschaftlich auch ganz interessant zu sehen war. Meistens war da einfach nichts außer der Straße, hin und wieder ein Hügel und kleine braun-grüne Büsche verteilt in regelmäßigen Abständen auf dem sandigen Boden.

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Einen Stopp hatten wir kurz vor Las Vegas und als wir aus dem stark gekühlten Bus gestiegen sind, ist uns erst einmal die Hitze entgegen geschlagen. 46°C hat das Thermometer angezeigt und es hat sich angefühlt als stünde man direkt vor einem Lagerfeuer oder Grill. Und dabei hat es keinen Unterschied gemacht, ob man sich im Schatten oder in der Sonne aufhielt.

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Am frühen Abend sind wir dann in St. George in Utah angekommen, wo wir die Nacht verbrachten. Wir haben uns eine Pizza aufs Zimmer liefern lassen und uns ein bisschen von der Hitze ausgeruht. Dank Klimaanlage war es dort nämlich angenehm kühl.

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Heute ging es dann ganz in der Früh auch wieder weiter, zuerst zum Horseshoe Bend. Der Colorado River hat dort eine hufeisenförmige Kurve in das Gestein gefressen und man kann von oben die Aussicht genießen und weit unter sich den Fluss sehen. Auch wenn es sehr tief runter ging, hab ich mich bis ganz an den Abgrund gewagt. Ein echt freies Gefühl!

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Das nächste Ziel war der Antilope Canyon im Reservat der Navajos (mehr zu den amerikanischen Ureinwohnern später). Wir hatten eine Führung durch den Lower Antilope Canyon. Das ist ein Slot Canyon, also eine schmale, tiefe Schlucht, die durch Wasser und Sand in richtig beeindruckende Formen geschliffen wurde.

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Nachdem es etliche Stufen hinunter in den Canyon ging, wusste ich, warum der Canyon als eins der besten Fotomotive bekannt ist. Es ist atemberaubend, wenn das Licht von oben in den Canyon hineinfällt und auf das rötliche Gestein trifft. Unser Guide kannte sich gut mit Photographie aus und hat uns ein bisschen was gezeigt. Mit der richtigen Kameraeinstellung erstrahlt der Canyon nicht nur in Orange, sondern auch in einem bläulichen Lilaton.

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Ganz in der Nähe, ebenfalls im Navajo-Gebiet in Arizona, befindet sich dann das Monument Valley. Wir hatten eine Jeepfahrt durch das Tal gebucht und unser Fahrer und Guide Jonah hat uns während unseren Stopps viel über die Navajo-Indianer erzählt. Er selber ist nämlich auch einer. Es gibt in dem Reservoir vier Stämme und Jonah hat uns auch von den Ritualen und Lebenseinstellungen der Ureinwohner erzählt. Das war echt interessant.

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Die Straßen, die durch das Monument Valley führen, sind extrem holprig und man wurde hinten auf der offenen Sitzfläche komplett durchgeschüttelt. Dazu kam noch, dass der Boden sehr staubig war und man den Sand bei jedem vorbeifahrenden Auto in Nase, Mund und Augen bekommen hat. Ein Glück hatte ich meine Kontaktlinsen heute im Koffer gelassen! Aber obwohl die Fahrt etwas abenteuerlich war, hat es Spaß gemacht.

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Das Monument Valley besteht aus weiten Flächen mit ein paar Büschen und Bäumen und hin und wieder ragen Steine und Felsen in die Höhe, die dann Namen wie „Thumb“ (Daumen) oder „Three Sisters“ (drei Schwestern) haben. Wir haben ein paar Mal angehalten um Bilder machen zu können, was meiner Kamera wohl gar nicht gefallen hat. Die hatte nämlich mitten auf der Fahrt beschlossen, keine Bilder mehr machen zu wollen. (Ich hoffe nur, dass sie morgen wieder funktioniert). Aber glücklicherweise hat Magdalena auch eine gute Kamera dabei.

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Jetzt sind wir wieder im Bus und fahren nach Blanding, Utah, wo wir die Nacht verbringen werden. Ich bin schon etwas müde und meine Haare sind komplett verknotet und voller feinem Sandstaub, aber so in allem, war es ein wirklich schöner Tag und ich bin mir sicher, dass auch der Rest der Bustour so gut werden wird.

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